Beim Sex in voller Aktion vom eigenen Kind erwischt zu werden, ist eine der größten Horrorvorstellungen vieler Eltern. Aber wie schlimm ist es wirklich, wenn der Nachwuchs die intime Zweisamkeit mitbekommt, und was kann man tun, wenn alle Vorsichtsmaßnahmen nichts gebracht haben. Wir verraten, was Eltern machen können, wenn sie beim Sex ertappt wurden.
So reagieren Eltern richtig, wenn sie beim Sex erwischt wurden
Kinder scheinen einen sechsten Sinn für die sexy Zeit der Eltern zu haben und kommen nicht selten im ungünstigsten Moment mit vermeintlich wichtigen Fragen. Während Eltern einen Augenblick Zweisamkeit genießen wollen, steht plötzlich der Nachwuchs in der Tür und bekommt mehr von deren Liebesleben mit als ihnen lieb ist. So sollten Eltern reagieren, wenn sie vom Kind beim Sex gesehen wurden:
Ruhe bewahren und locker bleiben

Eltern sollten nicht panisch reagieren oder versuchen, die Situation zu vertuschen, wenn sie beim Sex ertappt wurden. Je weniger schockiert und lockerer die Erwachsenen mit der Situation umgehen, desto normaler geht das Kind damit um. Kinder unter drei Jahren reagieren meist gar nicht auf das Gesehene, weil ihnen noch die nötigen Sensoren für das Thema fehlen. Am besten lösen Eltern die Situation auf und begleiten das Kind in aller Ruhe aus dem Zimmer. Sexualität ist die natürlichste Sache und so sollte auch der Umgang damit sein.
Ablenkung: Die Kinder fragen, was sie brauchen
Ertappte Eltern sollten den Fokus von der intimen Situation auf das Bedürfnis des Kindes lenken: „Was benötigst du?“, „Was möchtest du?“, oder „Wolltest du uns etwas sagen / zeigen?“. Bei Kleinkindern funktioniert es gut, wenn man ihre Bedürfnisse priorisiert, und die Nummer ist schnell vergessen. Stellt das Kind die Gegenfrage, was „Mama und Papa da machen?“, sollten Eltern antworten, dass sie kuscheln oder schmusen wie Erwachsene. Meistens ist damit fürs Erste alles gesagt.
Schulkindern erklären, dass sie die Eltern beim Sex gesehen haben

Während es für Kleinkinder mit der richtigen Reaktion unproblematisch ist, wenn sie ihre Eltern ertappen, sollte man älteren Kindern Rede und Antwort stehen. Das Thema sexuelle Aufklärung rückt unweigerlich in den Fokus, wenn Erwachsene nicht bereits Vorarbeit geleistet haben. Damit aus der Sache keine peinliche Geschichte wird, sollte man aussprechen und erklären, was das Kind gesehen hat.
Wichtig ist, dass Eltern die Fragen der Kinder zwar beantworten, aber keine ausschweifenden Erklärungen liefern, die bei Kindern neue Fragen aufwerfen. Je nach Alter und Wissensstand kommen sie schrittweise mit weiteren, tiefergehenden Fragen zum Thema Sexualität auf ihre Eltern oder Bezugspersonen zu.
Jugendliche nicht zum Gespräch drängen
Je älter das Kind ist, desto heftiger und schambehafteter fällt die Situation aus. Jugendliche, die ihre Eltern beim Sex erwischen, sind sehr peinlich berührt und werden schnell die Flucht ergreifen. Sie wissen genau, was sie da gerade gesehen haben und werden vermutlich versuchen, keinen Ton mehr über die Sache zu verlieren. Eltern sollten Rücksicht nehmen und nicht sofort das Gespräch suchen.
Dennoch ist es gut, zu einem späteren Zeitpunkt den Fauxpas anzusprechen, zum Beispiel: „Wir wissen, dass die Situation unangenehm war und so sollte das nicht laufen. Sollen wir künftig das Zimmer abschließen oder sagen, dass wir uns zurückziehen?“ Teenagern ist es weniger unangenehm, wenn sie nicht zum Aufklärungsgespräch gedrängt werden.
So vermeiden Eltern, beim Sex gesehen zu werden
Prävention ist das Zauberwort, wenn Eltern nicht beim Liebesspiel gestört werden wollen. Dafür gibt es je nach Alter des Kindes verschiedene Möglichkeiten.
Schlafzimmertür abschließen ist am einfachsten
Am sichersten haben Eltern ungestört Sex, wenn sie einfach die Schlafzimmertür abschließen. So lässt sich die Situation erst auflösen und dann entspannt die Tür öffnen. Bei größeren Kindern sollte man kommunizieren, dass die Tür in der nächsten Stunde geschlossen sein wird. Eine verschlossene Tür senkt auch das Stresslevel beim Sex, weil man sich sicher fühlt.
„Bitte nicht stören“-Schild für Schulkinder anbringen

Bei Kindern, die lesen können, hilft ein „Bitte nicht stören“-Schild an der Schlafzimmer-Tür. Es signalisiert, dass die Erwachsenen ihre Ruhe möchten. Am besten legt man gemeinsam fest, in welchen Fällen geklopft werden darf und welche Bedürfnisse warten können, bis die Pause vorbei ist. Kinder akzeptieren Ruhephasen schnell, wenn sie klar kommuniziert werden. Bei größeren Schulkindern kann man Klartext reden und deutlich machen, dass man Mittagsschlaf macht und vielleicht auch Sex haben möchte.
Abgrenzung und Pausenzeiten festlegen
Zweisamkeit ist essentiell für eine gute Paarbeziehung. Eltern sollten sich bewusst Zeit füreinander nehmen und diese auch gegenüber dem Kind kommunizieren. Am besten bespricht man mit dem Kind, wann man Paarzeit hat und wann man wieder für den Nachwuchs da ist. In der Pärchenzeit sollten Elternpaare sich bewusst abgrenzen. Keine Angst: Abgrenzen bedeutet nicht, dass man das Kind ausgrenzt! Kinder verstehen und akzeptieren in der Regel gut, dass Mama und Papa Zeit für sich nutzen möchten, wenn sie beispielsweise selbst eine Spielpause machen.