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Sexologin räumt mit Mythen und Vorurteilen zu Analsex auf

Sexologin räumt mit Analsex Mythen auf
Um Analsex ragen viele Mythen und Vorurteile, deren Wahrheitsgehalt oft nicht besonders hoch ist. Foto: Galina Tcivina - Shutterstock.com

Analsex – zu kaum einem Thema existieren so viele Mythen und Vorurteile. Während es für viele Menschen ein absolutes Tabu ist, ist es für andere die schönste Art der sexuellen Befriedigung. 

Doch was ist dran an den zahlreichen Mythen, die im Netz kursieren? Die zertifizierte Sexologin Megwyn White hat sich mit dem Wahrheitsgehalt von 5 gängigen Vorurteilen zum Thema Analsex beschäftigt – und sie widerlegt. 

Mythos 1: Analsex ist schmerzhaft

Analsex ist nicht schmerzhaft
Wenn man sich ausreichend Zeit lässt, ist Analsex nicht schmerzhaft sondern sehr lustvoll. Foto: sakkmesterke – Shutterstock.com

Egal, ob Männer oder Frauen – viele Menschen haben Angst vor Analverkehr, weil sie glauben, dass dieser sehr schmerzhaft sein könnte. Was sie nicht wissen: Es handelt sich um einen sogenannten antizipatorischen Schmerz. Sobald wir davon ausgehen, dass uns etwas weh tut oder unangenehm sein könnte, spannt sich unser Körper unbewusst an und verstärkt unser Schmerzempfinden. 

Sexologin Megwin White
Sexologin Megwyn White Foto: Satisfyer

Megwyn White ist klinische Sexologin in New York City und arbeitet als Direktorin für Sexuelle Weiterbildung bei Satisfyer, einer der führenden Marken für Sexual Wellness Produkte. Als Moderatorin und Sprecherin trat sie bereits auf verschiedenen Veranstaltungen weltweit auf, u. a. bei der „Sex and Medicine Summit“. 

Als ausgewiesene Sex-Expertin weiß sie natürlich auch Rat, wenn es um das Thema Analsex geht: „Um sich dem Analsex zu nähern, hilft eine großzügige Menge an Gleitmittel. Durch einen langsamen und intensiven Erregungsaufbau können wir außerdem unseren Körper entspannen und uns auf die lustvolle Ekstase einstimmen. Übung macht hier den:die Meister:in.“ 

Daher gilt: Wer sich ausreichend Zeit lässt, für den kann Analsex eine sehr lustvolle, neue erotische Spielart sein. Ausprobieren lohnt sich in jedem Fall.

Mythos 2: Analsex ist schmutzig

Frau hat Analdusche vor Analsex
Eine Analdusche vorab sorgt dafür, dass Analverkehr keine schmutzige Angelegenheit wird. Foto: Prochkailo – Shutterstock.com

Neben dem vermeintlichen Schmerz ist die Sauberkeit eines der Hauptbedenken vieler Menschen beim Sex durch das Hintertürchen. Doch auch diese Sorge ist oftmals unbegründet, denn das Rektum enthält in der Regel gar keinen Stuhlgang. 

Wer dennoch lieber vor dem Sex auf Nummer sicher gehen möchte, dem empfiehlt die Sexologin eine Analdusche: „Die beste Vorbereitung ist es, den Darm vor dem Analsex bestmöglich zu entleeren. Eine Analdusche mit einer, mit Wasser gefüllten, Klistierspritze kann außerdem dafür sorgen, dass der Darm von allen Rückständen befreit ist. So lässt sich das Liebesspiel entspannt genießen.“

Mythos 3: Analverkehr ist nur etwas für homosexuelle Männer

Auch in heterosexuellen Beziehungen können Männer Analsex genießen
Auch in heterosexuellen Beziehungen können Männer den Analsex genießen und zum Höhepunkt kommen. Foto: ArtOfPhotos – Shutterstock.com

Auch dieser Mythos entspricht nicht der Wahrheit. Eine Studie des CDC (Center for Disease Control) hat sogar ergeben, dass 36 % der Frauen und 45 % der Männer unter 45 Jahren schon einmal Analverkehr mit einem Partner des anderen Geschlechts hatten. 

Das ist alles andere als überraschend, denn im Analbereich befinden sich tausende von lustempfindlichen Nervenzellen, deren Stimulation zu einem intensiven Orgasmus führen kann. Besonders Männer können durch passiven Analsex und die Stimulation ihres sogenannten „P-Punkts“ (der Prostata) ganz neue sexuelle Höhepunkte erreichen. 

Selbstverständlich klappt die anale Stimulation auch in heterosexuellen Beziehungen wunderbar. Die Sexologin White weiß: „Männer können Analsex auch mit einem Finger und etwas Fingerspitzengefühl genießen – oder mit Hilfe eines Pegging-Tools, das von einer Frau getragen werden kann.“ 

Mythos 4: Sex durchs Hintertürchen ist nichts für Frauen

Frau steht auf Po Sex
Viele Frauen stehen auf Po-Sex und erleben dabei besonders intensive Orgasmen. Foto: Halay Alex – Shutterstock.com

Von wegen! Nicht nur Männer kommen beim Analsex auf ihre Kosten, auch Frauen können fantastische anale Orgasmen erleben

Megwyn White kennt den Grund dafür: „Durch die anale Stimulation und die sensiblen Nerven wird sowohl die Stimulation der Klitoris als auch des G-Punkts verstärkt – zwei große Lustpunkte bei Frauen. Bei manchen Frauen genügt bereits die Vorstellung von Analsex, um sie in Wallungen zu bringen.“ 

Mythos 5: Analverkehr ist nur durch Penetration möglich

Stimulation beim Anal Sex
Beim Analverkehr muss es nicht zur Penetration kommen, auch die Stimulation mit sanften Fingerspielen ist zum Beispiel möglich. Foto: DenisProduction.com – Shutterstock.com

Für viele Männer und Frauen ist die anale Stimulation durch einen Penis (oder einen Dildo) ganz wunderbar. Doch als Sexologin weiß Megwyn White natürlich auch: „Der Anus bietet noch viele andere Möglichkeiten diese oft noch unerforschte sexuelle Technik für sich zu entdecken – ganz ohne Penetration.“

Erotische Spielarten für den Po gibt es viele: Von sanften Fingerspielen, der Einführung von Analkugeln oder Buttplugs bis hin zu intensiven Zungenspielen beim Rimming – Analsex ist in vielen, unterschiedlichen Varianten möglich. Nur eine Sache ist gewiss: Sie alle können einen unvergesslichen Orgasmus bereiten.

Analsex fernab aller Vorurteile genießen

Nur wer sich auf erotische Entdeckungstour begibt, ist in der Lage, seine  Sexualität neu zu erforschen! Mit ausreichend Zeit, Gleitgel und Vertrauen sollte einem analen Abenteuer nichts mehr im Wege stehen. 

Egal, ob als Single oder in einer Partnerschaft – anale Befriedigung ist eine tolle Sache, die aber eine offene Kommunikation erfordert. So rät die Sexologin: „Wie alle Dinge, die mit Intimität zu tun haben, sollte auch Analsex zum richtigen Zeitpunkt und ohne Zwang offen besprochen und erkundet werden. Hier ist entgegen allen Mythen nicht mehr (und auch nicht weniger) Vorsicht und richtiger Schutz geboten als bei anderen sexuellen Praktiken.“

Autor: Steffen

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